DAAD-Go East Sommerschule 2024

Kosovo beyond –

Kultur und Gesellschaft des jüngsten Landes Europas

 

DAAD-„Go East“-Sommerschule an der Universität Pristina “Hasan Prishtina”

Abteilung für Deutsche Sprache und Literatur

08. September 2023 – 22. September 2024

 

 

Ziel der Sommerschule ist es, ein umfassendes Bild der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen Kosovos zu gewinnen, indem der Fokus auf eine Engführung zivilgesellschaftlicher Initiativen, künstlerischer und kultureller Interventionen sowie wirtschaftlicher und soziokultureller Entwicklungen gelegt wird. In vielfältigen Arbeitsformen sollen die Teilnehmer*innen aus Deutschland und die einheimischen Studierenden in einen für beiden Seiten fruchtbaren Dialog treten. Gut dreißig Jahre nach ihrer Gründung organisiert die Abteilung für Deutsche Sprache und Literatur der Universität Prishtina diese nun insgesamt vierte DAAD-„Go East“-Sommerschule in Prishtina.

 

Dieses Jahr findet die weltweit wichtigste nomadische Biennale für zeitgenössische Kunst, die Manifesta, in Barcelona statt. Vier Jahre zuvor war Marseille der Austragungsort, als nächstes folgt die Metropolregion Rhein-Ruhr – vor zwei Jahren allerdings gastierte sie mit beeindruckendem Erfolg mitsamt hunderttausender Besucher*innen in Prishtina. Die so ungewöhnliche wie überraschende Wahl einer scheinbar randständigen und sonst wenig beachteten Stadt wie Prishtina wurde mit dem ungeheuren Potenzial und der Fülle an Eigenheiten und Idiosynkrasien, die die komplexe Realität Kosovos birgt, begründet. Ebendieser komplexen Realität wollen wir mit der Sommerschule auf den Grund gehen und sie abstecken.

 

Die Erfahrungen und Evaluationen der letzten Sommerschulen haben gezeigt, wie wichtig die Einbindung von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Akteuren, Kunst-, Kultur- und Communityzentren sowie NGOs und Stiftungen für das Verständnis der Gesellschaft sind. Besuche, Vorträge und Diskussio-nen, insbesondere jedoch der Projekttag, an dem Hospitationen bei einer Vielzahl von Organisationen ermöglicht werden, sorgen für eine Vertiefung der behandelten Themengebiete. An freien Nachmittagen und Abenden werden sowohl geleitete als auch freie Möglichkeiten von Theater-, Museums- und Konzertbesuchen angeboten, was zu so einem frühen Zeitpunkt allerdings noch keinen Eingang in das Programm finden kann.

 

Den für Kosovo in mannigfacher Hinsicht ungeheuer bedeutungsvollen deutsch-kosovarischen Beziehungen – der deutsche Botschafter Jörn Rohde sprach bei mehreren Anlässen von einer „für Deutschland weltweit einzigartigen, freundschaftlichen Beziehung“, was gewiss auch reziprok gilt –  widmen wir einen gesamten Tag: Sie sollen anhand einer Diskussionsrunde mit wichtigen deutschen Organisationen im Land (Deutsche Botschaft, GIZ, forumZFD, Friedrich-Ebert-Stiftung, Goethe-Zentrum) erörtert werden, dazu gibt es eine Präsentation der „deutsch-kosovarischen Wirtschaftsbeziehungen“ durch die Leiterin der kosovarisch-deutschen Wirtschaftsvereinigung. Schließlich stellt das forumZFD seine Arbeit vor: Unter dem Schwerpunkt „Dealing with the Past“ ist es an den Schnittstellen von Bildung und Kultur, Gesellschaft und Geschichte tätig, was einen erhellenden Einblick in die kosovarische Gesellschaft jenseits, gegen wie auch entlang politischer Diskurse verspricht.

 

Vorträge aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachbereichen sollen grundlegende Aspekte und Perspektiven Kosovos aufzeigen. Wir verlassen allerdings auch den Seminarraum. Neben den bereits genannten Hospitationen und Besuchen wird es auch themengeleitete Stadtrundgänge in Prishtina sowie Exkursionen geben, die aus der Hauptstadt hinausführen. Erkundungen der Städte Prizren, Peja und Mitrovica, des Ateliers des renommierten Fotografen und Chronisten Hazir Reka nahe Ferizaj sowie des orthodoxen Klosters (und zugleich UNESCO-Weltkulturerbestätte) Decan machen ein vielfältiges Bild Kosovos erfahr-, erleb- und greifbar.

 

Die Fülle an Eindrücken, Erfahrungen und Informationen soll in Reflexionsprozesse münden, denen insbesondere durch Referate und Präsentationen ausgiebig Raum gegeben wird. Nicht zuletzt hierdurch generiert die Zusammenarbeit der einheimischen Studierenden mit denjenigen aus Deutschland einen produktiven Erkenntnismehrwert. Für die Teilnahme am gesamten Programm einschließlich des Referats bzw. der Präsentation erhalten die Studierenden aus Deutschland ECTS-Punkte und eine Teilnahmebescheinigung. Eingeleitet werden die Arbeitstage in der ersten Woche durch einen Albanisch-Sprachkurs. Der Großteil der Sommerschule wird auf Deutsch stattfinden, einige Programmpunkte jedoch auch auf Englisch.